Frauenaltersarmut bekämpfen!
27. Juli 2018
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Von Altersarmut sind 16% der Frauen betroffen und 9 % der Männer. Als Gründe werden die Lohnschere sowie die betreuungsbedingten Versicherungsausfälle bzw. Teilzeitarbeit genannt.

Dieser Beitrag auf ORF online gibt einige Hintergrundinformationen und präsentiert verschiedene Lösungsansätze gegen Frauenaltersarmut: https://orf.at/stories/2448644/2448655/

1. Die Bevormundungsvorschläge: 

Liste-Pilz-Frauensprecherin Maria Stern schlug “eine gleichteilige Karenz von Müttern und Vätern und anschließende Elternteilzeit nach skandinavischem Vorbild bei gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung” vor.

ÖGB-Frauen wünschen sich u.a. den Ausbau der flächendeckenden Kinderbildungseinrichtungen, damit die Frauen Vollzeit arbeiten können.

2. Die wirtschaftsnaiven Vorschläge: 

Das Frauenvolksbegehren ruft nach einer 30-Stunden-Woche für alle.

Die “Pro-Ge Frauen” wünscht sich einen “kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1.700 Euro.”

3. Die frauenpolitischen Ansätze, denen ich etwas abgewinnen kann:

Die SPÖ fordert die Berücksichtigung von Zeiten der Kindererziehung, der Krankheit und Arbeitslosigkeit für den geplanten Mindestpensionsbonus nach 40 Arbeitsjahren.

Der SPÖ-Pensionistenverband macht … “vor allem die Auswirkungen der Pensionsreform von 2003 verantwortlich … und schlägt vor, die zehn schlechtesten Beitragsjahre bei der Pensionsberechnung nicht zu berücksichtigen.”

Gegen Altersarmut und ganz besonders Frauenaltersmut müssen wir engagiert vorgehen. Wer als Lösung vorschlägt, Frauen einfach lebenslang Vollzeit in die Erwerbsarbeit zu schicken, macht es sich leicht. Die daraus resultierende erhöhte Beschäftigung und die Institutionalisierung des Privatlebens (Kinderbetreuung und Pflege) bringt dem Staat viele Steuern und Abgaben. Aber hier handelt es sich um eine Bevormundung in der persönlichen Lebensgestaltung, die alle über einen Kamm schert und an den Lebensrealitäten vieler Frauen komplett vorbeigeht. Die generationsübergreifende Betreuungs- und Beziehungsarbeit ist herausfordernd, und für die persönliche Entwicklung jedes einzelnen sowie für den Zusammenhalt der Gesellschaft von unschätzbarem Wert.

Ich fordere daher eine pensionsrechtliche Aufwertung von betreuungsbedingter Teilzeitarbeit und die Berücksichtigung von Zeiten der Kindererziehung für den geplanten Mindestpensionsbonus.

 

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