Das Regierungsprogramm sieht im Kapitel “Nutzung von digitalen Medien” umfassende Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Internets sowie für bessere Medienkompetenz und Empowerment vor:
“Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen voran und bietet große Chancen für die Zukunft, die genutzt werden wollen. Zugleich birgt sie aber auch Herausforderungen bzw. Gefahren, für die man sich wappnen muss, vor allem wenn Kinder und Jugendliche betroffen sind. Junge Menschen müssen gestärkt werden in Hinblick auf ihre Teilhabe- und Handlungsmöglichkeiten in der digitalen Lebenswelt. Eine kritische Reflexion dieser gesellschaftlichen Entwicklungen ist ebenfalls angebracht. Jugendliche müssen dabei unterstützt werden, neue Medien nutzen zu können, Gefahren zu erkennen und aktive Mitgestaltung zu lernen.
- Schutzfilter für Handy und Computer leicht zugänglich machen und promoten
- Bestimmungen zum Schutz von Kindern vor Pornographie und Gewalt im Internet erarbeiten (z.B. Opt-in-Regelung)
- Schutzfilter für Hardware („Was offline verboten ist, soll auch online verboten sein.“)
- Entwicklung von Unterrichtsmaterial für Lehrer zu allgemeinen Internetgefahren
- Schüler-, Lehrer- und Elternschulung: Empowerment gegen Sexting, Mobbing, Pornographie etc.
- „Good Practice“-Beispiele gegen Pornographie, Gewalt etc. aus anderen Ländern nach Österreich holen
- Prüfung einer Digitalisierung der Schulbuchaktion”
(Regierungsprogramm 2017-2022, S. 104)
Diese Ansätze haben wir nun in einem Entschließungsantrag aufgegriffen, der in der Sitzung des Familienausschusses am 14.111.2018 angenommen wurde. Kernanliegen ist die Erarbeitung von Bestimmungen zum Schutz von Kindern vor Pornographie und Gewalt im Internet sowie die Stärkung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Ich freue mich, dass wir in diesem Bereich nun konkrete Schritte setzen, die dringend nötig sind! Hier der Antragstext:
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
betreffend Erarbeitung von Bestimmungen zum Schutz von Kindern vor Pornographie und Gewalt im Internet
Der Umgang mit digitalen Medien und dem Internet ist mittlerweile eine nicht mehr wegzudenkende Kulturtechnik. Sie begleitet unseren Alltag und hat auch in das tägliche Familienleben Einzug gefunden. Studien belegen, dass rund drei Viertel der Kinder Internetzugang haben. Bei den Kindern im Alter von 6 bis 7 Jahren verfügt zudem ein Drittel bereits über Internetzugang im eigenen Zimmer. Kinder nutzen nicht nur die Handys oder Smartphones der Eltern. Bereits rund ein Drittel der Kinder verfügen am Ende der Volksschulzeit über ein eigenes Handy oder Smartphone. Diese Geräte werden vermehrt zum Spielen von “Smartphonegames”, zum Verschicken von Nachrichten, Bildern und Videos über diverse Plattformen und zur WhatsApp Kommunikation verwendet.
Fakt ist, dass Kinder und Jugendliche den Umgang im digitalen Raum quasi von Geburt an gewohnt sind. Die Digitalisierung ist eine Chance für junge Menschen. Doch jede Chance birgt auch Herausforderungen und Gefahren: Pornografie, Gewaltdarstellungen, Cyber-Grooming, Belästigung, Cyber-Mobbing sowie Kostenfalle
Internet sind einige davon. Junge Menschen müssen gestärkt werden in Hinblick auf ihre Teilhabe- und Handlungsmöglichkeiten in der digitalen Lebenswelt.
Medienkompetenz ist in unserer digitalen Gesellschaft eine entscheidende Schlüsselfähigkeit. Dies bedeutet, dass man die einzelnen Medien kennt und auch nutzen kann. Dazu gehören jedoch auch eine kritische Auseinandersetzung mit den jeweiligen Medien und ein realistischer Umgang mit den Risiken.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
Der Nationalrat wolle beschließen:
“Die Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend wird ersucht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Medienkompetenz von jungen Menschen im außerschulischen Kontext zu stärken. Weiters sollen Bestimmungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet erarbeitet werden.”
Hierzu auch die Meldung der Parlamentskorrespondenz vom 14.11.2018: