Betriebsbesichtigungen in der Donaustadt
30. Januar 2020
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Gemeinsam mit unserem WKO-Bezirksobmann für die Donaustadt Christian Timmermann besuchte ich am 28. Jänner einige Betriebe in der Donaustadt. Für Unternehmen ist die Donaustadt sehr attraktiv: Zufahren und Parken ist einfacher, die Anrainerbeschwerden seltener als in einem Wohngebiet, Expansion ist möglich. Dennoch stehen die Unternehmen in der Donaustadt vor Herausforderungen: Immer wieder berichtet man mir, dass die Internetleitungen für die Produktionsanforderungen nicht stark genug sind. Die Verkehrssituation ist sowohl für Mitarbeiter als auch Lieferanten problematisch. Die Zusammenarbeit mit den Behörden stellt sich immer wieder als kompliziert dar. Die im Vergleich höheren Kosten in Wien, wie z.B. durch die U-Bahn-Steuer, die höheren Gebühren und Abgaben, die höheren Wohnungs- und Grundstückspreise machen es den Unternehmen nicht leicht, in Wien zu bleiben. Es ist die Aufgabe der Politik, den Standort Wien attraktiv zu gestalten, den Schwierigkeiten der Unternehmer entgegenzuwirken und ein verkehrstüchtiges Verkehrskonzept zu gewährleisten, dazu gehört z.B. der Lobautunnel. So können wir Arbeitsplätze sichern, eine Donaustadt der kurzen Wege schaffen und die Bedeutung der Donaustadt weit über die Region hinaus absichern.

Einige Eindrücke von unseren Besuche:

Salesianer – Textilreinigung:

Die Donaustadt ist Hauptstandort der Salesianer-Gruppe, Marktführer im Bereich Textilreinigung für Industrie und Gewerbe in Österreich, das zu den österreichischen Grundversorgungsunternehmen zählt. Es ist beeindruckend, welche Mengen an Textilien hier auf äußerst effiziente und ressourcensparende Weise gereinigt werden. Das Unternehmen wäscht mit nur 6 Liter pro Kilo! Das Abwasser wird zur Reinigung der Fußmatten genützt, wozu kaum noch Waschmittel zugeführt wird.

Danke dem Geschäftsführer Dr. Victor Ioane für das umfassende und tiefgreifende Gespräch. Regionalität bedeutet Nachhaltigkeit und sichert Arbeitsplätze. Bei der Auftragsvergabe durch öffentliche Unternehmungen muss die Regionalität berücksichtigt werden.


TITAN – Dichtungen:

TITAN Industriebedarf VertriebsgesmbH am Rautenweg in der stellt innovative Dichtungen, beispielsweise aus Garn und Grafit her und exportiert diese in die ganze Welt. Obwohl das Geschäft gut läuft, gibt es Herausforderungen: Für den Betrieb ist gar nicht so leicht, gute Mitarbeiter zu finden. Für die Abstimmung des Warenskatalogs mit deutschen Unternehmen reicht die Internetverbindung leider nicht aus. Für Titan wäre es eine Hilfe, Schulabgänger und arbeitssuchende Jugendliche leichter erreichen zu können. Dabei unterstützen wir ihn gerne.

Herzlichen Dank an Betriebsleiter und Prokurist Karl Hochmayer für die spannenden Einblicke!



Ludwig – Möbelhaus:

Das Möbelhaus Ludwig in der Hermann-Gebauer-Straße in der Donaustadt ist mit 50.000 Quadratmeter das größte Möbelhaus Wiens. Aufgrund der kompetenten individuellen Beratung sowie der Expertise bei persönlichen Einrichtungswünschen ist dieses Möbelhaus sehr beliebt. Für die Geschäftsleitung sind besondere Herausforderungen die bürokratischen Hürden bei der richtige Einreihung neuer Angestellte in den Kollektivvertrag. Außerdem kommt es bei der Anstellung von Studenten für einmonatige Sommerjobs häufig zu Komplikationen, da die Kündigungsfrist trotz der kurzen Arbeitsdauer vier Wochen beträgt. Bei Anstellungen ist darüber hinaus die kurze Probezeit eine Herausforderung für die Geschäftsleitung –  vier Wochen sind oft für beide Seiten sehr kurz, um beurteilen zu können, ob die Anstellung wirklich passt.

In der Donaustadt konnte das Möbelhaus Ludwig seine Kapazitäten gut ausschöpfen. Jedoch würde es gerne auch in Meidling expandieren. Dies scheiterte bisher aber an bürokratischen Hürden – und das obwohl durch die Expansion 100 neue Arbeitsplätze geschaffen würden.

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