Im Rahmen des Red Wednesday lud Abg. Dr. Gudrun Kugler in Zusammenarbeit mit dem Campus Tivoli zur Veranstaltung „Christenverfolgung: Wege aus der Ohnmacht“ am 9. November ins österreichische Parlament. Im Austausch von Verwaltung, Parlament, Diplomatie, Kirchen und Zivilgesellschaft war es das Ziel, konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln und langfristig in politischen Entscheidungsprozessen zu verankern.
Mag. Claudia Höbarth, Direktorin des Campus Tivoli, begrüßte die Teilnehmer als „Teil der Lösung“. Redner waren Tristan Azbej, ungarischer Staatssekretär für die Hilfe verfolgter Christen, Martina Batinic, stellvertretende Leiterin der Stabstelle „Internationaler Schutz verfolgter religiöser Minderheiten“ des Bundeskanzleramts, Tobias Pechmann, Nationaldirektor von Kirche in Not, Monika Chap-Rabenau von Open Doors und Christoph Lehermayr, der Chefredakteur des allewelt-Magazins von Missio.
Die wichtigsten Takeaways:
- Die Verfolgung von Christen und die unterschiedlichen Formen der Einschränkung der Religionsfreiheit erfordern konsequentes politisches, diplomatisches und gesellschaftliches Handeln.
- Als mittelgroßes Land kann Österreich gezielte Maßnahmen in der Außenpolitik, durch diplomatische Kanäle, bilateral und multilateral, oder EZA und humanitäre Hilfe, z.B. durch eigene Projekte für Betroffene setzen. Geberländer müssen die Übergriffe deutlich benennen, härter verhandeln und klare Bedingungen stellen. Vermeintliche politische Korrektheit darf nicht zu Zurückhaltung führen, die verfolgte Christen im Stich lässt. Österreich könnte hier eine Vorreiterrolle spielen!
- Österreich wird in internationalen Institutionen erst genommen – auch dort muss der Schutz verfolgter Minderheiten insbesondere von Christen angesprochen werden.
- Österreich kann sich vermehrt auf Europäischer Ebene dafür einsetzen, dass das politische und wirtschaftliche Gewicht der EU auch den Schutz verfolgter Christen verstärkt. Kommissionspräsidentin van der Leyen ist aufgefordert, so schnell wie möglich einen Sondergesandten für Religionsfreiheit zu ernennen und seine Tätigkeiten mit der nötigen Infrastruktur auszustatten.
- Wo Christen verfolgt werden, soll es auch so bezeichnet werden. Sichtbarkeit ist eine Form des Schutzes, Benennung eine Form der Solidarität.
- Wirtschaftliche Kooperation und das Engagement von NGOs – insbesondere in Regionen, in denen Christen verfolgt werden – können unterstützend wirken. Christliche Gemeinschaften können dadurch sichtbarer und widerstandsfähiger werden.
- Wo Christen in Gefahr sind, verdrängt zu werden, sollen Existenzsicherungsprojekte, die Bewahrung des Kulturerbes und gezielt unterstützte Rückkehr zum Erhalt der ältesten christlichen Communities führen. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen dient den Menschen vor Ort weit über kirchlich engagierten Kreise hinaus.
- Zivilgesellschaftliches Engagement in Geberländern ist wichtig, damit die Regierungen angemessen reagieren. Bewusstseinsbildung entsteht durch Lobbying, Demonstrationen, Petitionen und sonstigen politischen Aktionismus. Dabei ist die Vergabe von Awards eine würdige Form der Anerkennung von Engagement.
- Antichristliche Tendenzen im Westen, teils durch politische Strömung, teils durch Migranten gegenüber Migranten werden immer spürbarer und sollte deshalb eigens erfasst werden. Bestehende Initiativen von Meldestellen sind begrüßenswert.
- Für Betroffene ist oft die Solidarität das wichtigste – einfach zu wissen, dass man nicht vergessen wurde.
Hier die Pressemeldung zur Veranstaltung: Kugler zu Red Wednesday: Wir setzen Zeichen gegen Christenverfolgung






