Lesenswerte Passagen aus den Begrüßungsworten von Frau Bundesminister Susanne Raab am 19.12.2024 beim Adventempfang für Religionsgemeinschaften:
“Ich hoffe, wir konnten den Weg der Kooperation zwischen Staat und Religion weitergehen und die gegenseitige Wertschätzung und das Vertrauen stärken. … Eine der Herausforderungen in Österreich, die mir große Sorge bereiten ist, wie Kardinal Schönborn in einem Interview vor kurzem gesagt hat: das mehr an „Beliebigkeit“ in der Bevölkerung, sodass es droht, dass Werte und Orientierung nur mehr Worthülsen werden. … Darüber hinaus müssen wir die Religionsfreiheit weiter sicherstellen. Den Glauben als bloße Privatsache abzutun, ist falsch verstandene Toleranz und nicht im Sinne der so wichtigen Religionsfreiheit in unserem Land. … Religion darf und soll meines Erachtens nicht aus dem öffentlichen Raum verschwinden. … Natürlich ist die österreichische Rechtsordnung von ihrer Verfassung her als religiös neutral zu qualifizieren – und der Staat ist auch gegenüber seinen Bürgern neutral und muss jedem seine Rechte und Freiheiten gleich einräumen und garantieren. … Aber das heißt nicht, dass wir wertneutral oder beliebig sein müssen und die Religionen aus unserem öffentlichen Leben und Kultur verbannen müssen. … Im Gegenteil müssen wir uns verstärkt an unseren Werthaltungen orientieren, diese leben und klar kommunizieren. … Auch in der Zukunft steht außer Frage, dass wir uns für die Gewährleistung der Religionsfreiheit weltweit einsetzen. Einen Beitrag dazu wird auch die neu gegründete Stabsstelle „Internationaler Schutz verfolgter religiöser Minderheiten“ insbesondere gegen die weltweit so erschütternde Christenverfolgung leisten. Dazu wurde vom BKA insgesamt 1 Mio Euro bereitgestellt. … Schließlich ist die Bedeutung des Glaubens und der Religion in Österreich ganz zentral, immanenter Teil der Gesellschaft und fest in der Mitte der Gesellschaft verankert. … Die Mitwirkungen der Kirchen und Religionsgesellschaften für das Miteinander in unserer Gesellschaft sind unverzichtbar, zB in der Seelsorge, der Bildung, in zahlreichen Traditionen, Brauchtümern und in der Kultur.
Weihnachten, die Feier der Geburt Jesu Christi vor 2000 Jahren, ist ein Fest des Friedens. Leider herrscht auch heutzutage in weiten Bereichen der Welt noch immer kein Frieden. Wir sind in der – im weltweiten Vergleich – privilegierten Situation, im Frieden leben zu dürfen. Wir sollten uns aber bewusst sein, dass jeder von uns seinen Beitrag dazu leisten muss, den Frieden auch im Kleinen zu bewahren. Und sei es nur mit einer kleinen Geste oder einem Lächeln im Gesicht.
Die heilige Mutter Theresa sagte einst: ‘Nicht alle von uns können große Dinge tun. Aber wir können kleine Dinge mit großer Liebe tun.'”