VP-Kugler zu Geburtenplatzmangel: Eine Online-Plattform ersetzt keine Reformen!
Rot-Grün verschließt die Augen vor der Realität und gefährdet Gebärende und Neugeborene
Wien (OTS) – „Dass eine bereits bestehende Internetseite der Stadt Wien zu einer Online-Plattform ausgeweitet wurde, ist schön und gut, aber das kann es nicht gewesen sein. Was Wien dringend braucht, sind echte Reformen im Fachbereich Geburtshilfe und zwar sowohl bei den Personalkapazitäten als auch bei der Infrastruktur“, erklärt VP-Gemeinderätin Gudrun Kugler nach der gestrigen medialen Ankündigung der zuständigen Gesundheitsstadträtin.
„Ich habe genug vom Schönreden und plakativen Einmaleffekten“, so Kugler und verweist in diesem Zusammenhang erneut auf die beiden ÖVP-Beschlussanträge vom 7. April 2017, in denen vor allem ein geburtshilfliches Gesamtkonzept sowie Maßnahmen gegen den akuten Geburtenplatzmangel von der Wiener Stadtregierung eingefordert wurden.
Als Beleg für die Oberflächlichkeit und mangelnden Weitblick der rot-grünen Stadtregierung führt Kugler die geplante temporäre Anhebung der Anmeldeobergrenzen an den Geburtenstationen der KAV-Spitäler in den kommenden Sommermonaten an. “Mögliche Doppelbuchungen nimmt man als Begründung für Überbelegung anstatt diese elektronisch abzugleichen. Dass alle Gebärenden in Wien für den Sommer bereits angemeldet sind, ist bestenfalls Wunschdenken der Frau Stadträtin, denn insbesondere Migrantinnen wissen oft gar nicht, dass man sich in Österreich bereits bis zur 24. Schwangerschaftswoche für die Geburt anmelden soll. Das Personal ist überfordert und der Hilfeschrei wird nicht gehört. Mehrere Gefährdungsanzeigen beweisen, wie schwierig es mittlerweile für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist, unter diesen Bedingungen qualitativ so zu arbeiten, wie es ihrem Arbeitsethos entspricht.“
Die aktuelle Situation erfordere nun rasche Schritte, denn nach den vorliegenden Informationen häufen sich die Beschwerden von Frauen, denen bereits Ende Februar dieses Jahres seitens des KAV eine Absage für die gewünschte Entbindung in einem öffentlichen Spital zu den Geburtsterminen im Juli, August und September erteilt wurde. „Ohne die außerordentliche Einsatzbereitschaft des Personals wäre es zu noch mehr Abweisungen von Schwangeren gekommen. Es kann nicht sein, dass durch diese fortgesetzte Untätigkeit der Stadtregierung Mütter und Neugeborene gefährdet werden“, so Kugler abschließend.