Wie gestalten wir Europas Zukunft, wenn immer weniger Kinder geboren werden und unsere Gesellschaft zugleich immer älter wird?
Mit dieser zentralen Frage haben sich internationale Expertinnen und Experten bei der „European Strategies Answering Demographic Change“ am 9. und 10. Oktober 2025 in Wien auseinandergesetzt, eine Konferenz, die auf meine Initiative hin ins Leben gerufen wurde.
Gemeinsam mit dem Campus Tivoli und dem Wilfried Martens Centre for European Studies haben wir Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft eingeladen, um konkrete Lösungswege für die demografischen Herausforderungen Europas zu diskutieren.
Denn die Fakten sind eindeutig: In der EU liegt die Geburtenrate bei nur 1,38 Kindern pro Frau, daher weit unter dem Niveau, das für eine stabile Bevölkerungsentwicklung nötig wäre. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung auf über 81 Jahre, und der Anteil älterer Menschen nimmt stetig zu. Das hat weitreichende Folgen für Arbeitsmärkte, Pensionssysteme, Gesundheitswesen und soziale Kohäsion.
Doch der demografische Wandel ist keine Schicksalsfrage. Wir können ihn gemeinsam gestalten.
Bei der Konferenz haben wir Themen wie Familienpolitik, Migration, Arbeitsmarkt, soziale Kohäsion, Pflege und Raumordnung beleuchtet. Unter den Rednern waren unter anderem Thomas Kučera (Charles University, Prag), Rainer Münz, ehemaliger Berater von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, sowie Heinz Faßmann, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Sie alle betonten: Nur durch koordinierte Strategien über Politikfelder und Generationen hinweg können wir die Herausforderungen bewältigen – und neue Chancen schaffen.
Ich bin überzeugt: Wir brauchen ein neues Bewusstsein für Familiengründung, für die Bedeutung von Kindern und für die gesellschaftliche Verantwortung jeder Generation. Sinkende Geburtenraten und zunehmende ungewollte Kinderlosigkeit sind keine Randthemen, sondern zentrale Zukunftsfragen.
Ein breiter gesellschaftlicher Diskurs und gezielte politische Maßnahmen sind erforderlich, um unsere Systeme langfristig zu sichern.
Der demografische Wandel betrifft alle europäischen Staaten – und er verlangt nach gemeinsamer Verantwortung. Nur wenn wir heute handeln, sichern wir das Morgen.
Ich danke allen Mitwirkenden und Teilnehmern, die in Wien gemeinsam mit uns über Lösungen für eine nachhaltige demografische Zukunft Europas nachgedacht haben.





