Neues Rundschreiben des Bildungsministeriums: Ein Meilenstein in der Verbesserung der Sexualpädagogik
22. März 2019
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Anfang März gab das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung ein neues Rundschreiben zur schulischen Zusammenarbeit mit außerschulischen Organisationen im Bereich Sexualpädagogik heraus. Dieses Rundschreiben stellt einen wichtigen Meilenstein in der Verbesserung der Sexualpädagogik dar, denn er regelt wesentliche Kritikpunkte am bisherigen System der außerschulischen Vereine.

Die Einhaltung folgender Punkte wird von den Schulen eingefordert:

  1. Einhaltung der Regelungen der Schulgeldfreiheit: Die Einbeziehung von außerschulischen Expertinnen und Experten darf mit keinen Kostenauswirkungen für die Erziehungsberechtigten verbunden sein. Verpflichtende Kostenbeiträge sind nicht zulässig. Diese Regelung kann nicht geändert werden.
  2. Rolle der Lehrer: Die gänzliche Anwesenheit der Lehrkräfte im Rahmen des Unterrichts vorausgesetzt. Unterrichtsarbeit obliegt den Lehrern, nicht den Experten. Die Unterrichtserteilung kann nicht gänzlich an Experten delegiert werden.
  3. Die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sind rechtzeitig im Vorfeld über die Einbindung von außerschulischen Personen und Organisationen z.B. im Rahmen eines Elternabends über Namen der Personen und der Organisation und deren wertebezogenen Hintergrund, sowie geplante Inhalte und Methoden zu informieren. Verwendete Materialen sollten den Eltern vorgestellt bzw. zur Verfügung gestellt werden.
  4. Berücksichtigung der Lebenswelt der Kinder muss gegeben sein. Die eingesetzten didaktischen Methoden und Inhalte müssen altersgemäß sein. Eine Strafregisterbescheinigung der Experten muss vorher eingeholt werden.

Diese Vorgaben des Bildungsministeriums stellen deutliche Verbesserung dar! Dem Bildungsministerium ist für seine umsichtige Vorgangsweise zu danken! Ein Diskussionsprozess bezüglich Entwicklungssensibilität und der inhaltlichen Ausrichtung der Bereiche Sexualpädagogik und Geschlechterpädagogik ist dennoch weiterhin vonnöten und wird sicherlich geführt werden.

Link zum Rundschreiben des Bildungsministeriums: https://bildung.bmbwf.gv.at/ministerium/rs/2019_05.pdf?6wbjmf

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2 comments

  1. Gabriele Zöhrer

    Ich freue mich sehr über diese längst überfällige Neuerung im Bereich der Sexualpädagogik. Nur wünsche ich mir noch eine gründliche Überarbeitung des neuen Kataloges über Sexualbildung, einem Leitfaden für Pädagogen!

  2. Ich vermisse das Thema Reifung des Menschen als Person anhand werteorientierter Selbstverantwortung.
    Weiters zur eignugn der Unterrichteten: Werteneutrale eigene Orientierung ist ein Widerspruch in sich! Daher kann es nicht sinnvoll “wert(e)neutrale Lehrkräfte” geben!