(im Bild der wegen Baumängeln geschlossene aber dringend benötigte Durchgang von der Geburtenstation zur OP im Wilhelminenspital (c)Kugler)
Trotz massiver Kritik des Stadtrechnungshofes im Jahr 2011 an den Zuständen in der geburtshilflichen Abteilung des Wilhelminenspitals sind die dortigen Arbeitsbedingungen noch immer sehr schlecht. So gibt es beispielsweise nach wie vor zu wenig ärztliches Personal aber auch zu wenige Hebammen im Vergleich zu den anderen KAV-Spitälern um die steigende Geburtenzahl und den Leistungsanstieg bewältigen zu können. Es fehlt beispielsweise eine dritte Hebamme Tag und Nacht (MO-SO) und es braucht einen zusätzlichen Arzt bzw. eine Ärztin im Dienst, da derzeit ein Dienstrad komplett eingespart werden soll.
Auch was die Infrastruktur betrifft ist die derzeitige Ausstattung eindeutig ungenügend. Es fehlt ein mobiles Ultraschallgerät für den Kreißsaal sowie ein Blutgasanalysegerät für den Operationssaal. Die längst zugesagte CTG-Überwachung wurde an allen anderen KAV-Spitälern bereits umgesetzt, während dieser Schritt am Wilhelminenspital nach Auskunft des dort tätigen Personals bis dato nicht realisiert worden ist. Weiters sind die IT-Kapazitäten ungenügend; es wird eine Lizenzerhöhung für die geburtshilfliche EDV-Dokumentation PIA und eine Optimierung der Datenübertragung dringend benötigt.
Was die Ärztedienstzimmer in Pav.28 (Ebene H) betrifft, so sind diese nicht nur stark renovierungsbedürftig, sondern es fehlen dort auch die nötigen Sanitärbereiche für die Beschäftigten. Der bauliche Zustand des gesamten Kreissaalbereiches (zu kleine Entbindungszimmer, zu wenig Platz für notfallsmedizinische Interventionen, sanitäre Ausstattung etc..) ist seit langem nicht mehr als sicher zu bezeichnen. Der Stadtrechnungshof hat in seinem Prüfbericht diese bauliche Gegebenheit im Wilhelminenspital völlig zu Recht als extreme Gefahrenquelle für die Sicherheit in der Betreuung der Patientinnen und für das Personal beschrieben. Auch die präparatale Station bzw. die Wöchnerinnenstation muss entsprechend adaptiert werden.
Die gefertigten Gemeinderätinnen stellen daher § 27 Abs. 4 der Geschäftsordnung des Gemeinderates der Stadt Wien folgenden Beschlussantrag:
Die zuständige amtsführende Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen möge durch umgehende Setzung folgender Maßnahmen sicherstellen, dass die Arbeitsbedingungen an der geburtshilflichen Abteilung des Wilhelminenspitals nachhaltig verbessert werden:
Es wird eine Aufstockung der Dienstposten bei Hebammen und Ärzten vorgenommen, sodass dadurch rund um Uhr (Tag und Nacht im Zeitraum Montag bis Sonntag) künftig eine dritte Hebamme und ein zusätzlicher Arzt bzw. eine zusätzliche Ärztin einsetzbar sind.
Weiters werden folgende infrastrukturellen Verbesserungen im Wilhelminenspital so rasch wie möglich vorgenommen:
• Die Ausstattung mit diagnostischen Geräten wird um ein mobiles Ultraschallgerät für den Kreissaal und um ein Blutgasanalysegerät für den Operationssaal zu ergänzt.
• Im IT-Bereich wird eine Lizenzerhöhung der geburtshilflichen EDV-Dokumentation PIA und eine Optimierung der Datenübertragung umgehend realisiert.
• Die bereits zugesagten Geräte für die zentrale CTG-Überwachung werden im Wilhelminenspital implementiert.
• Die Ärztedienstzimmer in Pavillon 28 (Ebene H) werden renoviert und mit den notwendigen Sanitärbereichen ausgestattet.
• Der Kreißsaalbereich muss umgebaut.
• Weiteres wird die präpartale Station bzw. die Wöchnerinnenstation im Wilhelminenspital in diesem Zusammenhang entsprechend adaptiert.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung des Antrags an den Gemeinderatsausschuss für Soziales, Gesundheit und Frauen verlangt.