Rund 350 Uiguren leben in Österreich. Sie wissen nicht, warum ihre Verwandten in China inhaftiert wurden. Mahbuba (die Dame) ist mit einem Österreicher verheiratet und lebt in Linz. Ihr Vater wurde zu acht Jahren, ihre Mutter zu 19 Jahren, ihr Bruder, ein junger Arzt, zu 5 Jahren Haft verurteilt. Sie wissen nicht warum.
Das Land der Uiguren liegt im heutigen Westchina. Es ist reich an Bodenschätzen, fruchtbar und handelsstrategisch gut positioniert. Durch Bevölkerungspolitik und Zwangssterilisationen, Umerziehungslager und willkürliche Verhaftungen will man es zwangsinologisieren.
Mahbuba und Asmatulla gehen an die Öffentlichkeit. Ob sie keine Angst vor weiteren Repressalien haben?
Ich werde mich nach dem Verbleib der Angehörigen der in Österreich lebenden Uiguren beim chinesischen Botschafter erkundigen. Österreichs Protest gegen diese haarsträubenden Menschenrechtsverletzungen in China muss so laut sein, dass er dort auch gehört wird.
Ich freue mich, dass das Europäische Parlament in einer Entschließung aus dem Dezember das Vorgehen der chinesischen Behörden und die Inhaftierung Hunderttausender Uiguren und Kasachen in “Lager für politische Umerziehung” aufs Schärfste verurteilt hat. In seiner Entschließung fordert das Europäische Parlament China außerdem auf,
- Informationen über den Aufenthaltsort und den Gesundheitszustand der inhaftierten Personen bereitzustellen,
- Menschenrechtsverteidiger, die allein wegen der friedlichen Wahrnehmung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung inhaftiert wurden, sofort und bedingungslos freizulassen,
- internationalen Beobachtern freien, effektiven und ungehinderten Zugang zum Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang zu gewähren,
- sowie den willkürliche Verhaftungen, die zum Teil darauf basieren, dass Personen ins Ausland gereist sind oder als „zu fromm“ eingestuft werden, ein Ende zu bereiten.
Entschließung des Europäischen Parlaments vom 19. Dezember 2019 zu der Lage der Uiguren in China (vor dem Hintergrund der „China Cables“): http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0110_DE.html
Liebe Gudrun Kugler und MitarbeiterInnen, vielen Dank für Eure Bemühungen für dieses Volk, das momentan schrecklich leidet. Mögen wir für ihre Freiheit einstehen und eine Stimme für die Uiguren sein, auch bei Gott.
Shalom, Miriam