Menschenhandel und Menschenrechte – Konferenz der Task Force Menschenhandel
7. November 2018
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Artikel 1 der EU Grundrechte-Charta besagt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu schützen.“ Leider ist diese unantastbare Würde des Menschen in unserer Zeit immer wieder bedroht – insbesondere durch moderne Sklaverei in Form von Menschenhandel.

Anlässlich des EU-Tags zur Bekämpfung des Menschenhandels veranstaltete die im Außenministerium angesiedelte Taskforce Menschenhandel am 29.10.2018 eine Konferenz zum Thema „Menschenhandel und Menschenrechte“ ab, bei der schwerpunktmäßig der Zugang zu Rechten für Opfer von Menschenhandel behandelt wurde.

Botschafterin Dr. Petra Schneebauer, Nationale Koordinatorin zur Bekämpfung des Menschenhandels und Vorsitzende der Taskforce, gab einen Überblick über die Inhalte des Nationalen Aktionsplans gegen Menschenhandel. Mit der Einrichtung des Joint Operational Office, ein internationales Ermittlungsbüro gegen Schlepperei, im Bundeskriminalamt, einer Stelle für von Menschenhandel betroffene Männer sowie der Ausweitung des Schulungsangebots für Behörden sind in Österreich bereits wichtige Schritte gelungen. Dennoch bleibt die Herausforderung, das Thema Menschenhandel in den Griff zu bekommen, eine gewaltige. Die Taskforce legt in ihren Bemühungen einen besonderen Schwerpunkt auf Präventionsarbeit.

Staatssekretärin Karoline Edtstadler betonte die Wichtigkeit einer gemeinsamen Front gegen den Menschenhandel in Europa und mit den Herkunftsländern.

VN-Sonderberichterstatterin für die Bekämpfung des Menschenhandels, Maria Grazia Giammarinaro, nannte als aktuelle internationale Herausforderungen, unter anderem die Notwendigkeit effizienterer Zusammenarbeit in der Strafverfolgung, den Schutz vor Reviktimisierung, sowie die existierenden menschenrechtlichen Bestimmungen zur Bekämpfung des Menschenhandels in alle internationalen Instrumente umzusetzen.

OSZE Vize-Koordinator zur Bekämpfung des Menschenhandels, Valiant Richey, betonte die Wichtigkeit der Rehabilitierung von Opfern.

Evely  Probst, Leiterin der NGO LEFÖ-Österreich, berichtete von ihren Erfahrungen in der Arbeit mit Betroffenen. Was diese besonders bräuchten, sei eine langfristige neue Lebensperspektive.

Das Thema Menschenhandel beinhaltet zahlreiche Herausforderungen und Handlungsaufträge für die Politik, wie für die Zivilgesellschaft und den privaten Sektor. Ein gemeinsames EU-weites Vorgehen, Prävention in Herkunftsländern, bewusstseinsbilde Maßnahmen bei uns und die engagierte Zusammenarbeit aller Akteure sind zwingend erforderlich, damit wir dem Menschenhandel erfolgreich entgegenwirken und somit die Würde des Menschen effektiv schützen können.

 

 

 

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