108 aufgrund ihres Glaubens verfolgte Iraner, die mit einer Visazusage aus den USA ihre Heimat verlassen haben und in Österreich „gestrandet“ sind, dürfen nun in Österreich Asyl beantragen. Nach fast zwei Jahren in einer ungewissen Situation verschafft ihnen dies nun eine Perspektive. „Angekommen“ sind sie deshalb leider noch lange nicht.
Eigentlich waren die rund 100 Menschen – Familien, Alte und Kinder, viele von ihnen Christen – in Österreich nur auf der Durchreise in die USA. Viele Iraner vor ihnen hatten diesen Weg erfolgreich über das sogenannte „Lautenberg-Programm“ (weitere Informationen) genommen, das der amerikanische Kongress vor 28 Jahren zum Schutz von Minderheiten beschlossen hatte.
Der Zwischenhalt in Österreich war stets nur kurz und eine Formalie, weil die USA und der Iran keine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhalten. Doch Anfang 2017 hat der amerikanische Einreisestopp 900 Menschen, die bereits offiziell in das Programm aufgenommen waren, plötzlich in Wien festgehalten. Inzwischen durften 800 Iraner in die USA einreisen, aber rund 100 Menschen blieben zurück, mit ungewisser Zukunft. Kardinal Christoph Schönborn hat sich für sie eingesetzt.
Dank kirchlicher und politischer Bemühungen sind die Iraner nun Asylbewerber. Damit steht ihnen der Zugang zu Krankenversicherung, zu Deutschkursen und zu geringfügig-bezahlten Jobs offen. Auch in den USA werden Anstrengungen für eine Einreise unternommen, denn etliche Familien wurden durch die Ereignisse auseinandergerissen. (z.B. Kongressabgeordnete schreiben wegen der Iraner an Vizepräsident Pence)
Bei einem Treffen mit der Nationalratsabgeordneten Dr. Gudrun Kugler am 6. April berichteten die Iraner, wie schwierig es für sie ist, zum Nichtstun verurteilt zu sein, nicht zu wissen, wie es weitergeht, Familie und Verwandte schmerzlich zu vermissen, ohne Geld und ohne Krankenversicherung auszukommen.
Nun möchten sie sofort mit ihnen jetzt zugänglichen Deutschkursen beginnen, um mit den Menschen in Kontakt zu treten und sozial und beruflich Fuß zu fassen.
Wie können wir den gestrandeten Iranerinnen und Iranern helfen?
- Spenden! Z.B. als Antwort auf den Aufruf des Kardinals
- Geringfügige oder stundenweise Jobs für Männer oder Frauen – Asylwerber dürfen ein paar Stunden arbeiten und sich etwas dazuverdienen. Alle können sehr gut Englisch und lernen Deutsch.
- Lehrstellen für die 15-25-Jährigen: Hätte jemand eventuell einen Platz?
- Zusätzliche Deutschkurse und andere Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen und deutsch zu lernen
- Ein 17-Jähriger wünscht sich sehnlichst einen Fußballklub in Wien!
Wir bitten um Rückmeldung an [email protected] – danke!