Ich habe am 28. Juni einen Antrag betreffend Umsetzung des Prinzips “Urban Mining” in der Wiener Abfallwirtschaftspolitik gestellt. Hier meine Rede dazu (Ausschnitt einer längeren Rede):
Die Großstadt Wien produziert naturgemäß jährlich eine große Menge Abfall, die derzeit nur zum Teil einer Wiederverwertung zugeführt wird.
Ziel muss es sein, möglichst viele Alt- und Abfallstoffe wiederverwertbar zu machen. Das geschieht in Wien nur teilweise.
Um hier eine tatsächliche Trendwende herbei zu führen, bedarf es einer Neuorientierung der Abfallwirtschaftspolitik der Stadt Wien in Richtung des „Urban Mining“. Unter diesem Prinzip ist die Weichenstellung Richtung einer Urban Mining: optimale Wiederverwertung des anfallenden Mülls. Der Abfall wird im Rahmen dieses Zugangs nicht als zu entsorgender Müll, sondern als Rohstoffquelle angesehen. Es gilt daher nach diesem Konzept möglichst sämtliche Abfallbestandteile einer Wiederverwertung zuzuführen. Selbst Deponien sind unter diesen Gesichtspunkten als mögliche Rohstofflager zu sehen, die zu nutzen, angesichts der sich anbahnenden weltweiten Rohstoffverknappung durchaus ein Zukunftsaspekt sein könnte.
Für Wien besteht ganz besonders Handlungsbedarf in diesen beiden Bereichen:
• Die Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammaschen
• Wo sicher auch noch Potential vorhanden ist, sind Elektroaltgeräte. Hier sind sicher noch nicht alle Re-Use Optionen ausgeschöpft.
Wo Urban Mining noch nicht funktioniert, muss geforscht werden. Die bestehende Zusammenarbeit mit der BOKU sollte weitergeführt und institutionalisiert werden!
Ich stelle daher heute den Antrag: Der Gemeinderat der Stadt Wien spricht sich dafür aus, dass in die Überlegungen und der Praxis der Abfallwirtschaftspolitik Wien verstärkt das Prinzip des Urban Mining verankert wird, um die Vorrausetzung dafür zu schaffen, dass die Kreislaufwirtschaft im Konsum- und Produktionsbereich dieser Stadt zur Handlungsmaxime erhoben wird. Ich bitte um Zustimmung.
Link zur OTS-Meldung: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160628_OTS0168/vp-kugler-subventionsbericht-entspricht-nicht-transparenz-Erfordernissen
Zum Antrag: Beschlussantrag Urban Mining
Resultat: Abgelehnt – dafür ÖVP, NEOS, FPÖ, dagegen SPÖ und Grüne.
Sehr geehrte Frau Kugler!
“Zum Antrag: Beschlussantrag Urban Mining; Resultat: Abgelehnt – dafür ÖVP, NEOS, FPÖ, dagegen SPÖ und Grüne”
Habe ich richtig gelesen? Rot und Grün wollen KEINE möglichst effiziente Abfallverwertung? Das wäre ja ganz ungeheuerlich. Was für Gründe haben sie dazu angeführt?
MfG,
Erika Gossler