Gemeinsam mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka durfte ich am 28. September die Ausstellung „Titos Erbe – Die Vernichtungs- und Todeslager im ehemaligen Jugoslawien“ im Haus der Heimat eröffnen. Viel zu wenig wissen wir über die Vernichtungslager, wie Gakowa, in die die deutschsprachigen Bewohner zu Tausenden gebracht wurden. Insgesamt wird die Zahl der Donauschwaben, die durch Massenerschießungen und in den Vernichtungslagern zwischen 1944 und 1948 ihr Leben verloren haben, auf mindestens 60 000 geschätzt.
Im Bild: mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, VLÖ-Präsident Norbert Kapeller und Josef Wagner, der selbst Lagerinsasse in Gakowa war.
Dazu außerdem eine Presseaussendung des VLÖ:
Eröffnung der Wanderausstellung durch den Nationalratspräsidenten Mag. Wolfgang Sobotka im „Haus der Heimat“
Zum ersten herbstlichen Veranstaltungshöhepunkt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Forum Heimat“ lud VLÖ-Präsident Norbert K. Kapeller am Dienstag, den 28. September 2021 in das Kulturzentrum „Haus der Heimat“ gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen des VLÖ-Vorstandes ein und freute sich im Kreise zahlreicher Ehrengäste dabei besonders, dass Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka gekommen war, um die VLÖ-Wanderausstellung ‚Titos Erbe – Die Vernichtungs- und Todeslager im ehemaligen Jugoslawien’ zu eröffnen. Neben dem Nationalratspräsidenten durfte Kapeller die ÖVP-Vertriebenensprecherin Mag. Dr. Gudrun Kugler, Domdekan Prälat Karl Rühringer, Gesandte Sanja Javor von der Botschaft der Republik Kroatien, Gesandte Mag. Dr. Susanne Bachfischer, Gesandten Mag. Werner Senfter, Gesandter a.D. Dr. Hans-Martin Windisch-Graetz sowie die 3. Nationalratspräsidentin a.D. Anneliese Kitzmüller und zahlreiche andere Gäste begrüßen.
Abg. Kugler hob in ihren Grußworten einige Initiativen auf parlamentarischer Ebene und die gemeinsamen Vorhaben mit dem VLÖ ganz im Sinne der deutschen altösterreichischen Heimatvertriebenen und deren Nachkommen hervor, „insbesondere soll dabei die Geschichte der Heimatvertriebenen endlich vermehrt Berücksichtigung in den Unterrichtsmaterialen finden“, unterstrich die ÖVP-Vertriebenensprecherin.
„Wenn wir die Länder des Balkans auf dem Weg nach Europa begleiten, ist es ein wesentliches Thema, dass diese sich ihrer Geschichte stellen. Wer sich nicht seiner eigenen Geschichte stellt, den stellt die Geschichte. Es ist nicht zu verhindern, dass man auch klar einbekennt, was gewesen ist. Ohne aus der heutigen Zeit heraus mit Schuldzuweisungen zu arbeiten, ohne aus der heutigen Zeit mit Was-wäre-wenn-Fragen zu arbeiten, ohne letzten Endes einem Revanchismus anzuhängen. Es ist für uns ein ganz wesentliches Momentum, dass wir in Zukunft nur dann gestalten können, wenn wir das, was in der Vergangenheit passiert ist, wissen, benennen, auch den Mut dazu haben und eine gemeinsame Zukunft auch suchen“, so Nationalratspräsident Sobotka in deutlichen Worten.
Josef Wagner, ein in Ruma gebürtiger Donauschwabe, schilderte daraufhin den Anwesenden in bewegenden Worten seine Erlebnisse als Insasse des Lagers Gakovo. (Anm.: Ein Zeitzeugeninterview mit Josef Wagner finden Sie hier.)
„Diese Wanderausstellung, welche die einzelnen Vernichtungs- und Todeslager im ehemaligen Jugoslawien thematisiert, besteht aus 15 bebilderten Roll-Ups, die mit zahlreichen Informationen ergänzt wurden, wie zum Beispiel die ursprünglichen Bewohnerzahlen der einzelnen Orte, die Errichtung und Bestandsdauer der Lager, die Anzahl der Lagerinternierten sowie die Todesfälle und die hauptsächlichen Todesursachen“, so Kapeller, der sich abschließend ganz herzlich beim Land Kärnten für die finanzielle Unterstützung im Zuge der Realisierung dieser Ausstellung bedankte, die pandemiebedingt leider erst mit Verspätung präsentiert werden konnte.
Diese Wanderausstellung ist im Festsaal des „Hauses der Heimat“ bis Ende Oktober von Montag bis Donnerstag jeweils von 9.00 bis 15.00 Uhr und freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr zu besichtigen.
Hier einige Eindrücke der Ausstellung