Einladung: Ausstellung „Charta 77 und der tschechische Widerstand“
19. Oktober 2022
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Am Donnerstag, dem 10. November um 17:30 Uhr, werden uns die Kuratorin Lenka Kerdová (bildendende Künstlerin) und der Philosoph Ludger Hagedorn, Permanent Fellow am Wiener IWF, alles Wissenswerte über den tschechischen Widerstand, der Charta 77 und Jan Patocka näher bringen.

Jan Patocka war der intellektuelle Kopf der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 und gilt als einer der bedeutendsten mittelosteuropäischen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung fokussiert sich vor allem auf die letzten drei Wochen seines Lebens im Jahre 1977 mit der Entscheidung einer der drei Sprecher neben Václav Havel und Jirí Hajek für die Bewegung zu werden. In der Charta 77 wurde gefordert, Bürger- und Menschenrechte auch in der Tschechoslowakei einzuhalten.

Patocka schrieb mehrere Essays, die dann von entscheidender Bedeutung für die tschechoslowakische Oppositionsbewegung war. Das 20. Jahrhundert bezeichnete er als eine „Epoche der Nacht, des Krieges und des Todes“ in der „die Welt der alltäglichen Hoffnungen um uns herum zerfiel“. Seine Texte wurden zu seinem politischen und moralischen Testament.

Wenige Tage vor seinem Tod traf er sich mit dem niederländischen Außenminister Max van der Stoel, um ihn zu versichern, dass die Charta 77 keine illegalen Aktivitäten ausüben werde. Nach seinem Gespräch mit dem westlichen Staatsmann, wurde er von der Polizei abgeholt und zu einem Verhör gebracht, das fast zehn Stunden dauerte. Danach wurde er in ein Spital eingeliefert, in dem er am 13. März 1977 starb.

Eine Simulation des Verhörs, dessen originale Aufzeichnungen, ein Kellerverlies – und vieles mehr werden wir in der Führung des tschechischen Zentrums erleben.

Dauer: ca. 90 min. Keine Kosten.

Ich freue mich auf Euer Kommen und bitte auf eine Anmeldung bis zum 2. November unter: [email protected] (limitierte Plätze!).

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