Am 24. April gedenken wir der Opfer des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich. Wir erinnern uns an die 1,5 Millionen Armenier, die Opfer eines grausamen Verbrechens vor 105 Jahren wurden. Zeitgleich betroffen waren auch viele syrische Christen – Aramäer, Assyrer und Chaldäer.
Immer noch sind fast alle armenischen Familien von diesem Verbrechen gezeichnet. Erst kürzlich erzählte mir ein Armenier, wie sein damals 7-jähriger Großvater als einziger die Ermordung seiner Familie überlebte: Im Garten beim Spiel versteckt war er nicht dabei, als seine Eltern und seine acht Geschwister in ihrem Haus geschlachtet wurden. Irgendjemand nahm das arme Kind dann mit in den Libanon, wo er bei einer barmherzigen Familie aufwuchs.
Liebe Armenierinnen und Armenier, wir stehen an Eurer Seite!
Presseaussendung anlässlich des 105. Gedenktags des armenischen Genozids
Der 24. April ist der Gedenktag für den Völkermord an den Armeniern. Anlässlich des Gedenktags haben Dr. Gudrun Kugler, Mitglied des österreichischen Nationalrats (ÖVP) und Vorsitzende der parlamentarischen Freundschaftsgruppe mit Armenien und Armen Papikyan, der Botschafter der Republik Armenien in der Republik Österreich folgende Erklärung abgegeben:
Dr. Gudrun Kugler, Mitglied des österr. Nationalrats (ÖVP) und Vorsitzende der parlamentarischen Freundschaftsgruppe mit Armenien:
“In diesem sehr herausfordernden Zeiten können wir den Gedenktag an den Völkermord gegen die Armenier nicht gemeinsam feiern, so wie wir es jedes Jahr in Wien beim Franz Werfel-Denkmal tun. Wir vergessen dennoch nicht auf diesen wichtigen Tag. Bei meinem Besuch beim Denkmal in Jerewan war ich stolz darauf, die österreichische Fahne unter den Fahnen jener Länder zu sehen, die den Völkermord offiziell anerkannt haben. Gleichzeitig ist es mir vollkommen unverständlich, warum es Länder gibt, die das nicht getan haben. Als österreichische Politikerin und Vorsitzende der Freundschaftsgruppe mit Armenien ist es mir eine Ehre, mich für Armenien und die Anliegen der Armenierinnen und Armenien – auch in Österreich – einzusetzen”.
Armen Papikyan, Botschafter der Republik Armenien in der Republik Österreich:
”Der Völkermord an den Armeniern ist eine beschämende und tragische Seite in der Geschichte der Menschheit, die nicht vergessen werden sollte. Es ist unannehmbar, dass die derzeitigen türkischen Behörden 105 Jahre später ihre Verweigerungspolitik auf staatlicher Ebene fortsetzen.
Die Konfrontation und die Versöhnung damit, egal wie schmerzhaft und beschämend sie auch sein mag, ist der einzige Weg, um vorwärts zu kommen und diese Seite umzublättern. Es fordert die zivilisierte Welt und politischen Reife. Heute würdigen wir die unschuldigen Opfer und unterstützen den Aufbau eines freien, demokratischen Armenien.“
Botschafter Armen Papikyan bedankt sich bei Österreich für die gute Zusammenarbeit sowie für die Verurteilung des Völkermords an den Armeniern.
Hier meine Videobotschaft an die Armenierinnen und Armenier: