Vor genau zwanzig Jahren erklärte die UNESCO den 23. August zum Internationalen Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung. Von der Abschaffung des Sklavenhandels zu sprechen hat jedoch immer einen bitteren Beigeschmack, denn Sklaverei gibt es auch heute noch: Schätzungen zufolge sind 40 Millionen Menschen Opfer der modernen Sklaverei.
Der aktuellste Bericht “Global Estimates of Modern Slavery” der der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) der UNO sowie der Hilfsorganisationen International Organization for Migration (IOM) und Walk Free Foundation schätzt außerdem, dass sich von der Gesamtzahl der Opfer 25 Millionen in Zwangsarbeit (wozu auch Zwangsprostitution gezählt wird) und 15 Millionen in Zwangsehen befinden. 71% der Betroffenen sind Frauen, 25% sind Kinder.
Wenn wir heute der Abschaffung des Sklavenhandels gedenken, müssen wir uns einerseits an den Mut jener Menschen erinnern, die nicht müde wurden, auf das Unrecht der Sklaverei hinzuweisen, bis sie 1980 in allen Ländern der Welt verboten wurde. Viele von ihnen waren Christen und handelten aus der Überzeugung, dass jeder Mensch, ein Abbild Gottes ist. Andererseits dürfen wir – gerade als Politiker und Verantwortungsträger – nicht nachlassen, selbst nach Wegen zu suchen, gegen das internationale Geschäft der modernen Sklaverei vorzugehen. Derzeit arbeite ich gerade an einem Vorschlägen für besseren Opferschutz im Bereich Menschenhandel, basierend auf dem Entschluss des Regierungsprogramms, Schlepperei und Menschenhandel entschieden zu bekämpfen (siehe Regierungsprogramm, S. 35).