OSZE Veranstaltungen gegen Menschenhandel und Ausbeutung
9. Mai 2023
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Am 18. April nahm ich am Vormittag in meiner Funktion als Berichterstatterin der Zweiten Komitees der Parlamentarischen Versammlung der OSZE für Wirtschaft, Umwelt, Technologie und Wissenschaft an einem Panel der OSZE teil, das direkt mit Opfern von Menschenhandel arbeitet. Das Ziel ist es, präventiv wirkende Maßnahmen zu schaffen und ein System aufzubauen, das “Survivors” – so werden Menschen, die ihren Peinigern entkommen konnten, genannt – als Auffangnetz dienen und ihnen in allen Aspekten helfen kann. Durch die Arbeit mit Betroffenen können Regelungen geschaffen werden, die anderen Betroffenen helfen. Was hätte mir damals geholfen – ist die Frage, die wir stellen. Die ODIHR (Office for Democratic Institution and Human Rights der OSZE) macht hier Pionierarbeit, die ich gerne unterstütze.

Auf diesem Panel im April 2023 saßen vier Überlebende, wovon zwei als Kinder, im Alter von 7 bis 15 bzw. 5 bis 12 von Banden eingesperrt und jahrelang missbraucht wurden. Sie arbeiten nun als Berater für die OSZE und beraten sowohl Regierungen als auch NGOs, um effektive Maßnahmen gegen den Menschenhandel zu schaffen. Auch in Österreich sollten wir so eine Beratungsgruppe einrichten! Eine der Überlebenden, Jane Lasonder, die Gründerin der „Red Alert Taskforce“, erklärt, dass die Wurzel des Problems in der Prostitution anfängt:

„Ich kann nicht verstehen, warum es erlaubt ist, Frauen zu kaufen. Das macht die Ausbeutung zu einem Job. Ich sehe Schulkinder, die in Amsterdam in die Schaufenster schauen, in denen Menschenhändler Frauen verkaufen. Diese Frauen sind so traumatisiert, dass sie zittern und Schmerzmittel und Alkohol zu sich nehmen. Für die Schulkinder, die daran vorbeigehen, ist das alles in Ordnung, und dann ist das unsere Kultur und bei uns erlaubt.“

Am Nachmittag desselben Tages besuchte ich ebenfalls die „23rd Conference of the Alliance against Trafficking in Persons“. Dort gab es Vorträge von verschiedenen Sprechern, darunter der ehemaligen Premierministerin des Vereinigten Königreiches, Theresa May, und vielen weiteren interessanten Persönlichkeiten. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Menschenhandel und Ausbeutung zu beenden! Was wir in Österreich dazu beitragen können, tun wir voller Überzeugung.

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2 comments

  1. Liebe Gudrun,
    vielen Dank für deinen Einsatz gegen den Menschenhandel! Ich bin sehr froh dass es Menschen wie dich gibt, die sich für die Misshandelten und Ausgenutzten einsetzen, damit sie hier in Österreich eine Chance zum Leben haben.
    Gottes Segen und viel Mut zum Weitermachen!

  2. Was ist damit, dass die Politik immer mehr Ausbeutung aller Daten der Menschen zustimmt und diese selbst benutzt, um immer mehr Kontrolle und Herrschaftswissen anzusammeln? Selbst Gesundheitsdaten sind ja inzwischen nicht mehr besonders geschützt, sondern Handelsware. Neuestes Beispiel der geplante digitale Mutter-Kind-Pass. Mit dem digitalen Abbild von Menschen zu handeln ist eine moderne Form von Menschenhandel, ohne Entkommen. Auch Kinder werden in den Schulen schon zu Microsklaven gemacht.
    Prositution, auch in digitaler Form der Pornographie, gehören verboten.